Schadenfeststellung / Anamnese
In vielen Fällen ist ein Feuchteschaden offensichtlich erkennbar.
In einigen Fällen muss aber eine vermutete Feuchtigkeit und die daraus resultierenden Schäden (z.B. in unteren Bauteilschichten) mit zerstörungsfreien Messverfahren oder Bauteilöffnungen erst nachgewiesen werden.
Zu den durchgeführten Messmaßnahmen zählen:
- Kapazitive Feuchtemessung
- Dielektrische Feuchtemessung
- Elektrodenfeuchtemessungen als Oberflächen-, Schichten-, oder Tiefenmessung
- Feuchtemessung mit Mikrowellenmessgerät
- Endoskopische Untersuchungen
Auch die gezielte Befragung mit Dokumentation und Auswertung zur Ursachenfindung eines Feuchteschadens gehört dazu.
Sichtprüfung
Man sieht nur was man weiß.
Zum Erkennen und planmäßigen Beseitigen von Feuchteschäden ist genaue Messtechnik hilfreich. Für die Praxis hat aber der generelle Sachverstand den höheren Stellenwert.
Sehr viele Feuchteursachen sind bei einer ersten Begehung augenscheinlich zu erkennen. Durch Fachwissen, Erfahrung und einem geschulten Blick können viele Ursachen schnell erkannt werden.
Mögliche Ursachen:
- Fehlende Abdichtungen
- ungenügende Anschlusshöhen
- Art und Höhe von Austrocknungsrändern
- (teilweise) nicht fachgerechter Einbau von feuchteempfindlichen Baumaterialien
Bei anderen Fällen hilft nur eine gezielte Fallbetrachtung mit einer genauen Untersuchung und Dokumentation.
Eine systematische Vorgehensweise ist selbstverständlich.
Sofortmaßnahmen
Akute Schadensursachen (wie Leitungsschäden, offensichtliche Leck in Abdichtungen u.ä.)) erfordern unverzügliche Handlungen!
Von manchen Schäden gehen auch Gefahren für Leib und Leben der Bewohner aus. (z.B. Probleme in der Standsicherheit bei größeren Feuchteschäden im Tragwerk). Hier hat der Gebäudeeigentümer unverzüglich zu handeln.
Es muss auch eine weitere ausweitende Schädigung des Gebäudes verhindert werden.
Sie erhalten von mir Vorschläge zu möglichen Sofortmaßnahmen zur Schadenseindämmung.
Ursachenanalyse / Diagnose
Wasser hat einen kleinen Kopf und kommt überall hin
Schritt 1: Erfassung des Feuchteschadens
Ein Gebäude ist unterschiedlichen Feuchtebelastungen ausgesetzt. Somit können Feuchteschäden auch auf verschiedenste Ursachen zurückgehen:
Feuchtebelastungen, denen ein Gebäude ausgesetzt ist:
- Aufsteigende Feuchtigkeit
- Leitungsschäden
- Kondensationsfeuchte und Undichtigkeiten der Wände, Böden, Decken, Dächer (hier natürlich immer die Übergänge der verschiedenen Flächen mit fehlenden oder ungenügenden Abdichtungsarbeiten)
Ursachen
- Planungsmängel
- Ausführungs- und Überwachungsmängel
- fehlende Absprachen und/oder fehlende Zuordnungen der Arbeiten zu den einzelnen Gewerken Hierbei werden oft schlicht „Kleinigkeiten“ vergessen, die zu größeren Schäden führen können.
Nach der Erfassung des Feuchteschadens wird die Diagnose zu den Feuchteursachen gestartet.
Schritt 2: Diagnose der Feuchteursache(n)
Dokumentieren des „Ist“ Zustandes
Wie zu Beispiel: Umwelteinflüsse, Einrichtungsanordnung, WDV-System Konzept, Abdichtungskonzept, Statik, Wandaufbau, Innenwandbekleidungen, Dachaufbau, Nutzerverhalten, Raumnutzung, Heizung, Heizkörper, Leitungen, etc.
Prüfen
Wie zum Beispiel: Luftdichtheit, Schlagregensicherheit, Leckagen, mikrobakterielle Belastung, Fugendichtung, Salzgehalt des Mauerwerks, Wärmeschutzeigenschaften, Witterungsschutz, Abdichtungen, Schimmelpilzbefall, Bauteilanschlüsse etc.
Messen
mit Thermometer, Hygrometer, kapazitiven Feuchtemessgerät, dielektrischem Feuchtemessgerät, Elektrodenfeuchtemessung, Abklatschproben zur mikrobakteriellen/Schimmelpilzbelastung, Infrarotthermographie, Langzeitklimamessung ....
Berechnen
von Wärmebrücken, Wärmedurchgangskoeffizienten, Wasserdampfdiffusion, Temperaturverlauf in der Wand, kritische Bauteiloberflächentemperaturen ...
Sanierung
Sanierungsziele
Nach Abschluss der Gebäudediagnostik werden die Sanierungsziele mit dem Bauherrn im Pflichtenheft festgelegt.
Dabei lassen sie sich auf drei Ebenen betrachten:
• Was ist notwendig um das Bauwerk wieder funktionstüchtig zu machen? = Instandsetzungsbedarf (Schäden beseitigen, Bauteile erneuern)
• Was ist bauordnungsrechtlich notwendig?
= Vorschriften beachten (Energieeinsparung, Denkmalschutz, etc.)
• Welchen Standard möchte der Bauherr erreichen?
= Modernisierungsbedarf (Anpassung an persönliche Nutzungswünsche beziehungsweise an ein
marktfähiges Immobilienniveau)
Für die Sanierung eines Feuchteschadens richten sich die Ziele vor allem danach, die festgestellten Ursachen zu beseitigen und die betroffenen Bauteile instand zu setzen.
Sanierungsplanung
Nachdem das Pflichtenheft aufgestellt wurde geht es an die Sanierungsplanung.
Dazu gehört:
Bauaufnahme mit Orientierungssystem
Bauaufmaß in verschiedenen Genauigkeitsstufen
Verschiedene Mess- und Untersuchungsstrategien
Und eventuell die Aufstellung einer Machbarkeitsstudie
Sowie die nötige Werk-und Detailplanung.
Sanierungskontrolle
Umfasst die Machbarkeitskontrolle der Planungs- und Ausführungsleistungen beteiligter Firmen.
Sowie Beratungen und Zwischenabnahmen.
Sanierungsabnahme
Die Sanierungsabnahme umfasst die Kontrolle der ausgeführten Sanierungsarbeiten.
Dazu wird die Übereinstimmung mit dem Pflichtenheft, Sanierungskonzept den Werk-und Detailplanungen sowie der abschließenden Funktionsfähigkeit geprüft.
Messen
Messen
Thermometer, Hygrometer, kapazitives Feuchtemessgerät, dielektrisches Feuchtemessgerät, Elektrodenfeuchtemessung, Abklatschproben zur Bestimmung der mikrobiellen / Schimmelpilzbelastung, Infrarotthemographie, Mikrowellenfeuchtemessgerät, Langzeitklimamessung...
Thermometer
Infrarot-Thermometer / Pyrometer
Mit dem Pyrometer werden berührungslos die Oberflächentemperaturen der Wandoberflächen gemessen. Der Messbereich liegt zwischen -30°C und 260°C bei einer Genauigkeit von +/- 2°C.
Dank intergriertem Laserpointer, der anwenderseitig zuschaltbar ist, kann man zur besseren Oreientierung den Messfleckmittelpunkt genau bestimmen.
Hygrometer
mit Thermometer
Das Raum-Thermohygrometer misst permanet Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit- und zeigt diese zusammen mit Uhrzeit und Datum auf einem gut lesbaren Display an.
Kapazitives Feuchtemessgerät
Der hauptsächliche Einsatz erfolgt in der vergleichenden Feuchtemessung am selben Baustoff oder gleichen Bauteilen, also zum lokalisieren von Feuchtestellen.
Dieelektrisches Feuchtemessgerät
Messverfahren eignet sich gut zur Begutachtung von Wasserschäden, zur Leckageortung und zur Eingrenzung von Feuchtezonen. Es dient auch zur Bestimmung des Holzfeuchtegehalts nach dem Widerstandsverfahren.
Infrarotkamera
Dient zur flächenmäßigen Erfassung von Oberflächentemperaturen. Die Messergebnisse werden als Falschfarbenbilder festgehalten.
Mithilfe des integrierten Laserpointers können Problemstellen lokalisiert und mit der Hot-Spot/Cold-Spot Erkennung die wärmsten oder kältesten Punkte gesucht werden. Über die Alarm- bzw. Isothermenfunktion kann sich der Anwender bei der Taupunktanalyse selbst gesetzte Temperaturgrenzen mit einer Sonderfarbe oder einem Alarmsignal anzeigen lassen.
Mikrowellenfeuchtemessgerät/Materialfeuchtemessgerät
Das Materialfeuchtemessgerät misst die Feuchte von Baumaterial in einer Tiefe bis zu 30cm mithilfe von Mikrowellen. Das Messverfahren gehört zu den dieelektrischen Messverfahren. Die Direktauswertung erfolgt am PC.
Datenlogger
Der Klimadatenlogger misst und dokumentiert zuverlässig Lufttemperatur und Luftfeuchte in bestimmbaren Abständen über eine längere Zeit. Ob als Prüfpflichtnachweis für Handwerker, Protokollierung in Archiven und Lagern oder als investigativer Helfer für das Entlarven von Schimmelschäden. Nach Anbringung ist die Bedienung manipulationsgeschützt. Somit ist auch ein Lüftungsnachweis in Mietwohnungen dokumentierbar.
Zu meiner Ausrüstung gehört auch:
Teststreifen für die Bestimmung von Sulfat-, Chlorid-, und Nitratasblühungen im Mauerwerk.
Zur Bestimmung von Schimmelarten können Teststreifen, Abklatschproben oder auch eine Luftkeimanalyse herangezogen werden.